Adventsdekoration

 

Zur Adventsdekoration gehört für mich auch Glitzerzeugs. Es mag durchaus ein wenig klimpern, wenn geschliffene Glassteine nahe am Fenster baumeln. Ihr Glitzern kommt erst dann richtig zur Geltung, wenn die Sonne tiefer steht und im richtigen Winkel ein Glitzern erzeugt.

Manchmal zaubert das Licht dann ein besonderes Bild an die Wand: Alle Farben des Lichts brechen sich im geschliffenen Glas und bilden ein vergängliches Gemälde. In wenigen Minuten ist die Farbenpracht vorbei.

Ich weiß noch genau, wie damals in der Physik-Stunde unsere Lehrerin diesen Effekt erklärt und gezeigt hat. Weißes Licht besteht aus allen Farben. Lässt man beim Zusammenmischen der Farben nur eine Farbe weg, dann kommt kein weißes Licht heraus. Auch wenn man das weiß und die physikalischen Gesetze dahinter kennt, bleibt die Wirkung eines solchen Farbspektakels trotzdem erhalten – zumindest geht es mir so.

Ich finde darin aber auch eine besondere Verbindung zu unserem Glauben. Jesus Christus hat von sich als dem Licht der Welt gesprochen. Ich kann mir schon immer dieses Licht der Welt nur als reines weißes Licht vorstellen. Dann enthält es aber alle Farben, die erst im Zusammenspiel im wirklichen Weiß erstrahlen.

Farben spielen in unserer Welt eine große Rolle, gerade dann, wenn es um Fußball geht, oder um Nationalitäten, im Straßenverkehr, in Bilderbüchern, in der Werbung, in der Politik – und mit unserer Lieblingsfarbe. Farben stehen für Vielfalt und letztlich dafür, dass die Ausgrenzung einer Farbe dazu führt, dass der Rest niemals reines Weiß ergibt.

Darum gibt es für mich niemanden, den Gott nicht im Blick hätte. Dazu gehören für mich auch die Menschen, deren Denken die Lieblingsfarben schwarz-weiß und braun zeigt.

Und das Licht leuchtet in der Finsternis – und die Finsternis hat es nicht erfasst. (Johannes 1,5)

Pfr. Epperlein